Königin_zentral

Zeit des Abschiednehmens

Das Leben einer Bienenkönigin ist zwar in der Regel kurz, aber nie langweilig.

Fleißig legen wir nahezu jeden Tag im Jahr Eier – auch Stifte genannt – in leere Wabenzellen, um unser Volk stark und gesund zu halten. Teilweise bis zu 2000 Stück pro Tag. Kaum vorstellbar.
Dabei gehen wir in der Regel nach einem genauen Muster vor und lassen nur selten eine Wabe unbewohnt.

Nur im Winter, wenn es sehr kalt ist, legen wir eine Brutpause ein. Auch diese Pause ist für die Gesundheit des Bienenvolkes ausgesprochen wichtig, denn sie dient der natürlichen Bekämpfung der Varroamilben-Vermehrung. Doch dies ist eine andere Geschichte…

Die Arterhaltung steht immer im Vordergrund. Für uns Königinnen geht es nicht darum auf Biegen und Brechen so lange wie möglich Staatsoberhaupt zu bleiben. Nein, wir danken freiwillig ab, wenn unsere Zeit gekommen ist.
Ist das Volk mit der Leistung seiner Königin nicht mehr zufrieden, zieht es sich eine Neue heran. Die frisch geschlüpfte und begattete Jungkönigin übernimmt dann das Kommando. So einfach geht das in der Natur ;).
Im Imkerjargon sagt man dazu „still umweiseln“.

Die Lebensdauer einer Königin varriert in der Regel zwischen einem und vier Jahren. Wir werden also bedeutend älter als alle anderen Bewohner unserer Beute.

Auch wenn meine Zeit noch nicht gekommen ist, beende ich an dieser Stelle mein Jahr als Geschichtenerzählerin und übergebe das Wort an meine Nachbarin am Bienenstand, Königin „Sabine“.

Ich hoffe, ich konnte euch viel Interessantes berichten und danke an dieser Stelle fürs fleißige Lesen und Verfolgen meiner Lebensgeschichte. Vielleicht seid ihr ja auch im nächsten Jahr wieder dabei, wenn Sabine euch spannende Geschichten aus ihrem Leben erzählt.